Probieren geht über Studieren | Foto: Sven Strobel © ROPE

"Habt Ihr nun mehr Lust auf Ausbildung?" Diese Frage stellten wir den Schülerinnen und Schülern der Erich Kästner-Schule nach ihrem Besuch der ersten lokalen Ausbildungsmesse in Darmstadt-Kranichstein. 20 Unternehmen und Institutionen aus Darmstadt und Umgebung stellten ihre Ausbildungsberufe für die Jugendlichen der Jahrgangsstufen 8, 9 und 10 direkt an der Erich Kästner-Schule (IGS) vor.

"Das besondere an dieser Messe ist das spezielle Angebot Messe intensiv für die Jahrgangsstufen 9 und 10", sagt Sven Rasch, Projektleiter des Projekts Netzwerk ABBA, in dessen Rahmen die 1. Lokale Ausbildungsmesse stattgefunden hat. "Die Jugendlichen können sich in kleinen Gruppen dreimal hintereinander eine Dreiviertelstunde von einem bestimmten Ausbildungsberuf, den sie vorher gewählt haben, ein genaues Bild machen; und das wurde auch genutzt."

"Die Schülerinnen und Schüler sind alle unheimlich aufgeregt", berichtet Gabriele Zimmerer, Schulleiterin der Erich Kästner-Schule, "und das zeigt sich in dem regem Interesse an den einzelnen Unternehmensständen."

Während auf der einen Seite der Messehalle durch die Schülerinnen und Schüler der Peter-Behrens-Schule Versuche zur Bestimmung des PH-Werts gemacht wurden, gab es auf der anderen Seite die Möglichkeit die eigenen Geschmacksnerven in Form von Fruchtsaftverkostungen, für den Beruf Fachverkäuferin für das Lebensmittelhandwerk, zu testen oder das eigene handwerkliche Geschick im Zusammenschrauben eines Steckers zusammen mit Azubis bei der HSE Technik GmbH auszuprobieren. "Mich hat besonders der Beruf der medizinischen Fachangestellten interessiert", berichtet Elina Nassimi, Schülerin der 10. Klasse der Erich Kästner-Schule, "aber durch die Messe habe ich noch viele andere Berufe kennen gelernt, die ich vorher nicht kannte." Auch Elina hat, wie viele ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler jetzt mehr Lust auf Ausbildung. Omed Said, ebenfalls Schüler der 10. Klasse war überrascht davon, dass sich die Ausbilder an den Unternehmensständen so viel Zeit genommen hatten. Er meint, das dies für die Jugendlichen sehr wichtig ist: "Jemand interessiert sich für dich, also bist du auch bereit dazu einen Beitrag zu leisten.".

Neben den Präsentationen in der Halle, gab es auch weitere im Außengelände. "Ich wusste gar nicht wie interessant das Innenleben eines Fahrkartenautomaten sein kann", erzählt Sabine Kolmer, Koordinatorin im Interessensverbund Lokale Ökonomie, die den Ausbildungsleitern der HEAG mobilo bei Ihrer Präsentation über die Schulter schaute. Spannend war auch die Vorstellung der Wissenschaftsstadt Darmstadt, bei der mit Präsentationen an der Motorsäge die Techniken, aber auch die Sicherheitsvorkehrungen im Beruf des Forstwirts erläutert wurden.

Neben der beruflichen Orientierung der Schülerinnen und Schüler diente die erste lokale Ausbildungsmesse auch der Förderung der lokalen Ökonomie in Kranichstein, einem weiteren Projektbereich im Projekt Netzwerk ABBA. "Mit der ersten lokalen Ausbildungsmesse wollten wir, neben anderen Aktivitäten, auch versuchen den Wirtschaftsstandort Kranichstein als wichtigen Umfeldfaktor für Ausbildung und Beruf zu stärken", meint Sabine Kolmer. "Wir freuen uns, dass unter den 20 Unternehmen auch zwei Unternehmen aus Kranichstein dabei sind, nämlich der Wohnpark Kranichstein und die ASB-Kita Papillon. Für die nächste Messe, die im Sommer 2011 stattfindet, hoffen wir auf weitere Aussteller aus Kranichstein."

Die erste lokale Ausbildungsmesse Lust auf Ausbildung am 05. November 2010 an der Erich Kästner-Schule (IGS) fand im Rahmen des Projekts Netzwerk ABBA – Ausbildung, Bildung und Arbeit in Kranichstein statt. Der Übergang von Schule in Ausbildung und Beruf steht im Mittelpunkt dieses Projekts, das von Netzwerk ROPE e.V. initiiert wurde und in dem Schule, Jugendhilfe- und Bildungsträger gemeinsam das Modell eines erfolgreichen Übergangsmanagements am Beispiel der Erich Kästner-Schule (IGS) entwickeln. Zwischen 2010 und 2012 werden rund 250 Schülerinnen und Schüler am Projekt Netzwerk ABBA teilnehmen.

Netzwerk ABBA – Ausbildung, Bildung und Arbeit in Kranichstein wird aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union und aus Mitteln des Bundesprogramm BIWAQ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gefördert.

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