Michelle Denk von der "Fachstelle Suchtprävention" und Till Kattge vom "Mobilen Projekt Eberstadt" am Weltnichtrauchertag 2021 in Eberstadt-Süd | Foto: Michelle Denk © ROPE

Die Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS) und das landesweite Netzwerk der Fachstellen für Suchtprävention starteten zum Weltnichtrauchertag, am 31. Mai 2021 mit Unterstützung der DAK-Gesundheit das Präventionsprojekt "Rauchfreies Auto für mein Kind!". Es wurden 12.000 Parkscheiben produziert, die über die Risiken des Passivrauchens für (Klein-) Kinder im Auto informieren.

Auch wir wollten uns als Fachstelle Suchtprävention in Darmstadt beteiligen und sind am Weltnichtrauchertag zusammen mit dem Mobilen Projekt Eberstadt in Eberstadt Süd auf die Straßen gegangen, um die Aktions-Parkscheiben an möglichst viele Bewohner:innen zu veretilen.

Die Eberstädter*innen haben die Parkscheiben dankend angenommen und zeigten sich an den Informationen zu den Folgen des Passivrauchens für Kinder im Auto sowie am Austausch zum Thema sehr interessiert. Es wurde deutlich, dass es vielen Bewohner:innen wichtig ist, über gesundheitliche Folgen informiert zu werden und durch Nichtrauchen im Auto zum Gesundheitsschutz von Kindern beizutragen.

"Schon im Kindesalter werden die Weichen für die spätere Gesundheit und einen gesunden Lebensstil gelegt. Deshalb unterstützen wir Projekte, die ein gesundes Heranwachsen von Kindern und Jugendlichen fördern. Uns ist es außerdem wichtig, dass Eltern dort die Informationen haben, wo sie sich im Alltag aufhalten, also auch im Auto – auf dem Weg zum Einkauf oder beim Familienausflug am Wochenende."Sötkin Geitner, Leiterin der DAK-Landesvertretung in Hessen

In Deutschland sind schätzungsweise über eine Million Kinder und Jugendliche von einer Tabakrauchbelastung im Auto betroffen. Schon wenige Züge an einer Zigarette im Auto erhöhen die Feinstaubbelastung im Innenraum enorm. Was Eltern oft nicht bewusst ist: Tabakqualm ist der gefährlichste und zugleich bedeutendste vermeidbare Innenschadstoff für Kinder. Dabei beeinträchtigt Passivrauchen Kinder noch stärker als Erwachsene, denn ihre Organe sind noch nicht voll entwickelt und damit besonders empfindlich. Selbst wenn nicht in Anwesenheit von Kindern geraucht wird, werden diese mit den Giftstoffen konfrontiert, denn sie lagern sich zum Beispiel in Textilien ab und werden noch lange Zeit nach dem Rauchen in die Luft abgegeben. Dies gilt umso mehr, wenn auf kleinem Raum – beispielsweise im Auto – geraucht wird.

Passivrauchen erhöht gesundheitliche Risiken bei Kindern

Bei Kindern kann Passivrauchen zu akuten und chronischen Atemwegserkrankungen und zu akuter und chronischer Mittelohrentzündung führen. Bei Babys gehört das Passivrauchen zudem zu den Hauptrisikofaktoren für den plötzlichen Kindstod. Susanne Schmitt, Geschäftsführerin der HLS, betont:

"Angesichts dieser schwerwiegenden Risiken, denen besonders Kinder ausgesetzt sind, wenn im Auto geraucht wird, setzen wir uns dafür ein, dass dort konsequent auf das Rauchen verzichtet wird. Ein gesetzliches Rauchverbot in Fahrzeugen, wenn Kinder und Jugendliche mitfahren, würden wir sehr begrüßen"Susanne Schmitt, Geschäftsführerin Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V.

Erfreulicherweise waren einige Bürger:innen bereit, sich für unsere Aktion mit den Parkscheiben fotografieren zu lassen:

Fotogalerie Projekt "Rauchfreies Auto für mein Kind" | 31.05.2021

Zeitgleich mit uns war das wunderbare Team von Ubuntu auf dem Adenauerplatz zugegen. Mit Kunst und kreativem Werkeln begeisterte Ubuntu Kinder aus dem Stadtteil und unterstütze unsere Kampagne gerne.

Auch die örtliche Apoheke wollte die Aktion gerne unterstützen, und wir durften dort unsere Parkscheiben auslegen.

Ebenfalls im Zusammenhang mit dem Präventionsprojekt "Rauchfreies Auto für mein Kind!" stand ein Besuch bei die Mäander GmbH, einem gemeinnützigen Träger der Ambulanten Jugendhilfe in Darmstadt. Auch hier konnten wir für das Thema sensibilisieren, das gerade in der Arbeit mit Familien gut platziert erscheint.

Wir freuen uns über weitere Interventionen im öffentlichen Raum zu Gesundheit und Prävention, die hier auf unserer Webseite mitverfolgt werden können. Bleibt neugierig!

Michelle Denk
Fachstelle Suchtprävention in Darmstadt

Diese Webseite verwendet Cookies. Bitte stimmen Sie der Nutzung von Cookies zu, wenn Sie unsere Webseite weiter nutzen wollen. Weitere Informationen