Michelle Denk von der "Fachstelle Suchtprävention" und Fachstellenpraktikant Simon Tisold im Einsatz am Weltnichtrauchertag 2022 | Foto: Michelle Denk © ROPE

Am heutigen 31. Mai 2022, dem "Weltnichtrauchertag", beteiligte sich die Fachstelle Suchtprävention Darmstadt erneut an der Umsetung des hessenweiten Präventionsprojekts "Rauchfreies Auto für mein Kind!".

Bereits seit längerer Zeit wird diskutiert, ob in Deutschland das Rauchen im Auto verboten werden sollte. Auch der Bundesrat hat sich im März 2022 erneut für ein Rauchverbot in geschlossenen Fahrzeugen ausgesprochen, wenn Minderjährige oder Schwangere anwesend sind.

Nach Schätzungen des Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) sind in Deutschland über eine Million Kinder und Jugendliche von einer Tabakrauchbelastung im Auto betroffen. Schon wenige Züge an einer Zigarette im Auto erhöhen die Feinstaubbelastung im Innenraum enorm. Dies kann unter anderem zu akuten und chronischen Atemwegserkrankungen und zu akuter und chronischer Mittelohrentzündung führen. Bei Babys gehört das Passivrauchen zudem zu den Hauptrisikofaktoren für den plötzlichen Kindstod.

Auch E-Zigaretten und Tabakerhitzer belasten den Fahrzeuginnenraum mit lungengängigen Partikeln und Nikotin. Des Weiteren stellte das DKFZ im Zuge diverser Untersuchungen fest, dass sich selbst bei einer Fahrt mit geöffnetem Fenster im Auto so viel Tabakrauch ansammelt, wie in einer Raucherkneipe. Da Kinder schneller atmen, nehmen sie automatisch mehr Schadstoffe auf, was eine langfristige Schädigung nicht ausschließt.

Was Eltern oft nicht bewusst ist: Tabakqualm ist die gefährlichste und zugleich bedeutendste vermeidbare Gesundheitsgefahr für Kinder. Susanne Schmitt, Geschäftsführerin der HLS, betont: "Angesichts dieser schwerwiegenden Risiken, denen besonders Kinder ausgesetzt sind, wenn im Auto geraucht wird, setzen wir uns dafür ein, dass dort konsequent auf das Rauchen verzichtet wird. Ein gesetzliches Rauchverbot in Fahrzeugen, wenn Minderjährige und Schwangere mitfahren, würden wir sehr begrüßen.“

Die Zustimmung der deutschen Bevölkerung zum Schutz von Kindern vor Passivrauch im Auto ist laut DKFZ jedenfalls da: 87 Prozent stimmen einem Rauchverbot im Auto in Anwesenheit von Kindern und Jugendlichen zu. Mit 78 Prozent ist auch unter Rauchenden die Zustimmung zu einem solchen Verbot hoch.

Um diesem wichtigen Thema mehr Gewicht zu verleihen, starteten die HLS und die Fachstellen für Suchprävention in Hessen zum 31. Mai 2022 das Präventionsprojekt "Rauchfreies Auto für mein Kind!". Aufgelegt wurden 12.000 Parkscheiben, die über die Risiken von Passivrauchen für Kinder im Auto informieren.

"Passivrauchen im Auto ist für Kinder eine vermeidbare Gesundheitsgefahr. Deshalb sprechen wir, Menschen im öffentlichen Raum von Darmstadt direkt an und gehen in den offenen Austausch, um ein gesundes Heranwachsen von Kindern und Jugendlichen zu fördern.Uns ist es außerdem wichtig, dass Eltern dort die Informationen haben, wo sie sich im Alltag aufhalten, also auch im Auto - auf dem Weg zum Einkauf oder beim Familienausflug am Wochenende. Denn unsere Erfahrungen zeigen, dass eine Parkscheibe im Alltag (nicht nur) von Eltern regelmäßige Anwendung findet und damit auf der Rückseite Präventionsbotschaften gut platziert sind und immer wieder gelesen werden"Michelle Denk, Fachstelle Suchtprävention Darmstadt,

Die Parkscheiben wurden in allen hessischen Landkreisen und kreisfreien Städten an Eltern, Erziehende und Familien ausgegeben, zum Beispiel in Bürgerämtern und Zulassungsstellen, in kommunalen Willkommenspaketen oder Supermärkten.

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