Die "Lebende Bibliothek" kommt am 24. September 2021 an die TU Darmstadt | Flyer: Julia Range © ROPE

Die "Lebende Bibliothek" hat aufgrund der Corona-Pandemie längere Zeit nicht mehr in Präsenz stattfinden können. Dank eines ausgezeichneten Hygienekonzepts und der Möglichkeit, gleich 12 Räume im alt-ehrwürdigen Hauptgebäude der Technischen Universität Darmstadt in der Hochschulstraße zu belegen, sind am Freitag, den 24. September 2021, endlich wieder (analoge) Begegnungen von Mensch zu Mensch möglich, die ohne die "Lebende Bibliothek" vielleicht nie stattgefunden hätten.

Hierüber freuen wir uns sehr und bedanken uns an dieser Stelle ganz herzlich bei Prof. Dr. Heribert Warzecha, Vizepräsident für Studium und Lehre sowie Diversität, und bei Dr. Melanie Hanel, Persönliche Referentin des Vizepräsidenten der TU Darmstadt, für ihre großartige Unterstützung in der Vorbereitung und Organisation der Veranstaltung.

Unsere LB ist diesmal Teil des Projekts "Eine Uni – ein Buch", bei dem sich die TU Darmstadt in verschiedenen Veranstaltungen und Formaten mit dem Roman "Herkunft" von Saša Stanišić beschäftigt: "Die TU Darmstadt möchte ihre Universitätsmitglieder anhand dieses Buches dazu anregen, sich aktiv in eine universitätsweite Debatte zum Thema Diversität einzubringen."

Eingeladen sind ausschließlich Mitglieder der Technischen Universität Darmstadt, die sich online für eine der 60 geplanten "Lesungen" (d.h. Gespräche mit unseren zehn "Lebenden Büchern") ab dem 13. September anmelden können. Wir sind guter Dinge, dass alles Technische funktionieren wird (an einer TU ;-)) und wir eine für alle Beteiligten bereichernde und erhellende Veranstaltung durchführen können.

"Eine Uni – ein Buch"

Plakat "Lebende Bibliothek" 24.09.2021

"Lebende Bücher" im "Nebeneinander-Modus" bei der ersten "Lebenden Bibliothek" online am 19.05.2020 | Screenshots: Florian Cristobal Klenk © ROPE

Die "Lebende Bibliothek" hat gestern eine besondere Premiere gefeiert: Wir haben uns online versammelt. Zum ersten Mal trafen sich "Leser*innen" und "Lebende Bücher" nicht wie gewohnt an einem Ort, um an einem Tisch sitzend über Vielfalt, Vorurteile und Diskriminierung zu sprechen. Stattdessen unterhielten sich insgesamt neun Bücher – Expert*innen für die Themenbereiche Heteronormativität, Dis*Ability, Rassismus und Klassismus aus Darmstadt und Marburg – und 37 Studierende der TU Darmstadt per Videochat.

Bisher war es die große Stärke der Lebenden Bibliothek, Menschen in einem Safe Space zusammenzubringen und intensive Unterhaltungen auf Augenhöhe zu ermöglichen. Unser Motto "Sprich mit Deinen Vorurteilen!" bedeutete in der Praxis: Triff Dich mit Deinen Vorurteilen, setz Dich zu Ihnen an einen Tisch und befrage sie. Eines unserer Lebenden Bücher, der Mann in Frauenkleidern, merkte dazu gestern an, dass es auch die "Konfrontation mit meiner Erscheinung" sei, welche interessante Anknüpfungspunkte für Gespräche biete.

"Ich sehe die Leute ja ohnehin nicht", war dagegen die Antwort eines blinden Buches von unserem Partnerprojekt "Lebendige Bibliothek" des bsj e.V. aus Marburg, dem wir an dieser Stelle herzlich für die Unterstützung danken! Aufgrund der vielen technischen Hilfsmittel für Blinde (z.B. Brillen, die Menschen erkennen oder von Papier vorlesen können) nahm sie den Einsatz von Medien nicht als störend für die interessanten Gespräche wahr. Rausgehen und treffen sei dennoch schöner, sobald es wieder möglich sei, so das Fazit.

Die "Lebende Bibliothek Online" war schon lange für den 19. Mai als "normale" Präsenzbibliothek ohne Abstand geplant – man könnte sagen, eine gewisse Distanzlosigkeit, die Grenzen respektiert, gehört zum Konzept. Im Rahmen des Projekts "Diversity goes digital: Digitalisierung als Instrument zur Stärkung demokratischer Teilhabe" sollten Pädagogik- und Lehramtsstudierende die Bücher treffen. Die Gespräche sollten einerseits die Studierenden für Diversity-Themen sensibilisieren, andererseits sollen die gewonnenen Informationen und Eindrücke in illustrierte Kurzfilme, sog. "Erklärfilme", einfließen, die zeigen, was es bedeuten kann, anders zu sein.

Das Projekt ist eine Kooperation von Netzwerk ROPE e.V., dem Praxislabor des Instituts für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik der Technischen Universität Darmstadt, der Darmstädter Illustratorin Ka Schmitz und dem Bereich Fachdidaktik Chemie der Technischen Universität Darmstadt. Wir erhalten dafür Fördergelder des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".

Das erste Experiment "Lebende Bibliothek Online" hat insgesamt hervorragend funktioniert – sogar die Technik hat mitgespielt. Manche Bücher und Leser*innen sehen Vorteile darin, anderen fehlt der direkte Kontakt. Die vollständige Digitalisierung der Lebenden Bibliothek planen wir indes nicht. Kopräsenz, sich im physischen Raum treffen und das Gegenüber mit allen Sinnen gleichzeitig wahrzunehmen sind zu wichtige Faktoren (nicht nur) in den Gesprächssituationen, welche die Lebende Bibliothek ausmachen.

Allerdings hat unsere erste Erfahrung gezeigt, dass eine "Onleihe" über den Corona-Krisenmodus hinaus eine gute Ergänzung zu Präsenzbibliotheken sein kann: Zum Beispiel könnten Bücher, die nicht so weit reisen können, unkompliziert an Lebenden Bibliotheken in anderen Städten teilnehmen. Auch für Leser*innen, die sich nicht so einfach in die nächste Bibliothek vor Ort begeben können, bietet sich damit die Möglichkeit, sich von zu Hause aus in eine Videolesung einzuklinken.

In diesem Sinne hoffen auch wir, dass Treffen bald wieder möglich sein werden. Bis dahin arbeiten wir weiter an digitalen Formaten.

Projekt "Diversity goes digital: Digitalisierung als Instrument zur Stärkung demokratischer Teilhabe"

Bibliothekar und "Lebendes Buch" im neuen schicken ROPE-LB-Outfit | Foto: Sven Rasch © ROPE

Nach unserer letzten "Lebenden Bibliothek" in der großartigen Stadtbücherei Frankenthal, die wir mit freundlicher Unterstützung des Fördervereins Stadtbücherei Frankenthal (Pfalz) e.V. und des KIWANIS Clubs Frankenthal durchgeführt und über die wir in unserem Blog noch gar nicht berichtet hatten (dies sei hiermit in aller Kürze nachgeholt!), fand unsere 18. "Lebende Bibliothek" am Samstag, den 7. September 2019 im Rahmen des Eröffnungsfestes der Interkulturellen Wochen 2019 in Groß-Gerau statt.

Unterstützt wurde die LB durch das "Förderprogramm Chancenvielfalt" des Büros für Frauen und Chancengleichheit (BFC) und des Büros für Integration (BfI). Herzlichen Dank hierfür an den Kreis Groß-Gerau!

Wir bedanken uns außerdem bei unseren Kooperationspartner*innen von der Neuen Wohnraumhilfe gGmbH, namentlich bei Maike Karner und Leonore Mankau für die gute Zusammenarbeit.

Unser gemeinsamer Auftritt in Groß-Gerau hatte das Motto: "Die Lebende Bibliothek beim Wohnzimmer ohne Dach" ... zum Glück hatten wir aber doch eines (ein Pavillondach), denn es regnete den lieben langen Tag! Nicht schön für die "Lebenden Bücher" und das LB-Team, aber sicher gut für die Blumen!!!

"Lebende Bibliothek in Frankenthal" am 28.11.2019

Projekt "Dein Vitam B! der Neuen Wohnraumhilfe

Bijan & Tim per Photoshop vereint | Fotos: Bijan Kaffenberger & Tim Huß | Montage: Sven Rasch © ROPE

Die beiden äußerst sympathischen SPD-Landtagskandidaten Bijan Kaffenberger (Wahlkreis 50 Darmstadt-Stadt II) und Tim Huß (Wahlkreis Darmstadt I) sind ab sofort Pat*innen der "Lebenden Bibliothek" − wir freuen uns sehr!

Lange Zeit hatte dieses 'Amt' die ehemalige Bundesjustiz- und Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries inne, der wir an dieser Stelle herzlich für ihre Unterstützung danken möchten!

Bijan Kaffenberger, wird, sofern sein eng getakteter Terminplan es zulässt, bei einer unserer nächsten Veranstaltungen als "Lebendes Buch" mitwirken.

Tim Huß danken wir für folgenden Unterstützungstext, der das Anliegen der "Lebenden Bibliothek" auf den Punkt bringt:

"Vorurteile abbauen und Solidarität mit Menschen schaffen − das ist ein wichtiges und leider noch immer aktuelles Thema. Das Projekt "Lebende Bibliothek" schafft Gespräche auf Augenhöhe, die Einblicke in das Leben von ganz unterschiedlichen Menschen geben. Und sie ermöglicht es, Fragen zu stellen und neue Antworten zu bekommen. Diese Arbeit ist sehr wichtig − deshalb freue ich mich, sie zu unterstützen!"

Mehr über die beiden Herren ist auf ihren Homepages zu erfahren:

www.bijan-kaffenberger.de

www.tim-huss.de

Gruppenfoto mit Banner | Foto: Bernhard Unterholzner © ROPE

Auf Einladung der IG Metall Darmstadt und mit freundlicher Unterstützung der Initiative Respekt! veranstaltete Netzwerk ROPE e.V. am Donnerstag, 24. Mai 2018 im Hans Böckler Saal des Darmstädter Gewerkschaftshauses in der Rheinstraße seine 16. "Lebende Bibliothek" für Teilnehmer*innen des Vertrauensleute-Forums der IG Metall Darmstadt.

Es nahmen zwölf "Lebende Bücher" an der Veranstaltung teil, drei davon zum ersten Mal – ihnen gilt unser besonderer Dank. Wir freuen uns auf viele weitere gemeinsame Veranstaltungen!

Wir danken den Veranstalter*innen und Organisator*innen vor Ort: Jochen Homburg, 1. Bevollmächtigter, Ulrike Obermayr, 2. Bevollmächtigte, Christina König (Bildungsarbeit), Max Zeiher, Jugendsekretär von der IG Metall Darmstadt und Susanne Jasper vom Fachbereich Gewerkschaftliche Bildungsarbeit der Gewerkschaft sowie ganz herzlich den offenen und dialogbereiten Vertrauensleuten für ihre Teilnahme und erfreulichen Rückmeldungen zu unserem Format. :-)

Das Kernteam der "Living Library Iserlohn" mit Bernhard Unterholzner & Sven Rasch | Selfie: Sven Rasch © ROPE

Auf Einladung des im Bild zu sehenden großartigen Kernteams der "Living Library Iserlohn" führte Netzwerk ROPE e.V. am Samstag, den 3. Februar 2018 im schönen sauerländischen Iserlohn einen eintägigen Workshop im Lutherhaus an der Obersten Stadtkirche durch.

Der Workshop kam durch Vermittlung von Jürgen Lensing von der Stadt Iserlohn (Kinder- und Jugendschutz) zustande, dem wir herzlich für den freundlichen Empfang und die gute Unterbringung danken möchten!

Die ganze Arbeit, die die Planung einer "Living Library" mit sich bringt, machten indes die Jugendlichen selbst. Und dies mit bewundernswerter Hingabe an die Sache sowie hoher Effizienz im Bereich des Projekt-Brainstormings und Mind- und RoadMappings!

Wir sind sicher, dass die erste "Living Library Iserlohn" am 21. April 2018 ein ganz großer Erfolg für alle Beteiligten wird!!!

Wir von ROPE haben dieses Ereignis, um es in den Worten eines jungen Iserlohner Rappers zu sagen, dem wir zufällig in der Bahn begegnet sind, nur ein wenig mit "vorprogrammiert". War uns ein Vergnügen! ;-)

Gruppenfoto mit rätselhafter Mahle-Maschine | Foto: Sven Rasch © ROPE

Auf Einladung des IGM Vertrauenskörpers der Firma Mahle und mit freundlicher Unterstützung der Initiative Respekt! veranstaltete Netzwerk ROPE e.V. am Freitag, 17. November 2017 im baden-württembergischen Wüstenrot seine fünfzehnte "Lebende Bibliothek".

Diesmal stellten sich neun "Lebende Bücher" den ca. 40 Leser*innen für insgesamt 36 Gruppen-Lesungen zur Verfügung.

Wir danken den Organisator*innen Michael Kocken und Linda Eisenmann von der IG Metall Stuttgart sowie Benjamin Pfalz und Susanne Jasper vom Fachbereich Gewerkschaftliche Bildungsarbeit der Gewerkschaft sowie ganz besonders der äußerst sympathischen Mahle-Gruppe für sehr gute Gespräche und ein besonders ermutigendes Feedback für unser Lieblings-Format! :-)

Ankunft der CSD "Demo-Parade" am Darmstädter Riegerplatz am 19.08.2017 | Foto: Sven Rasch © ROPE

Unter dem Motto The Future is queer! fand am vergangenen Samstag, 19.08.2017, der Darmstädter Christopher Street Day 2017 statt.

Im Anschluss an die große Demo-Parade durch die Darmstädter Innenstadt, bei der für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und Inter* Menschen demonstriert wurde, fand auf dem Riegerplatz bei bestem Kaiser*innen-Wetter ein großer Infomarkt statt, an dem wir uns von 14.00-19.00 Uhr mit einem gut besuchten "Lebende Bibliothek"-Infostand beteiligten.

Mehr über den Darmstädter CSD 2017 ist auf den Webseiten des Veranstalters vielbunt e.V. und heute (21.08.2017) unter der Überschrift "Christopher Street Day: Mehr als 1500 Menschen nehmen an der Demonstration durch Darmstadt teil"aus dem Darmstädter Echo zu erfahren. Ein paar Bilder haben wir auch geknipst!

www.csd-darmstadt.de

Christopher Street Day | echo-online.de 21.08.2017 (zuletzt abgefrufen: 21.08.2017)

Fotogalerie CSD Darmstadt 2017 | 19.08.2017

Sven Rasch beim Fachtag "Lokaler Dialog der Generationen über Lebensgeschichten und Fluchterfahrungen" am 11.11.2016 auf dem GLS Campus Berlin-Prenzlauer Berg | Foto: Bianca Ely © Anne Frank Zentrum e.V.

Im Rahmen des Projekts "Generationen im Dialog über Flucht in Geschichte und Gegenwart" des Berliner Anne Frank Zentrums, über das wir in unserem Blog-Beitrag "Bericht aus Berlin" vom 17.11.2016 bereits ausführlicher informiert haben, ist nun eine interessante "Handreichung" unter dem Titel "Lebendige Bibliotheken in der historisch-politischen Jugend- und Erwachsenenbildung" entstanden.

Darin findet sich u.a. ein Interview mit dem Titel "Die Lebendige Bibliothek und die Vorbereitung der »Bücher«. Im Gespräch mit Sven Rasch", das wir - mit freundlicher Erlaubnis des Anne Frank Zentrums Berlin - hiermit gerne zur Verfügung stellen.

Interview "Die Lebendige Bibliothek und die Vorbereitung der »Bücher«. Im Gespräch mit Sven Rasch"

Handreichung: Lebendige Bibliotheken in der historisch-politischen Jugend- und Erwachsenenbildung

Die 14. "Lebende Bibliothek" an der TU Darmstadt am 26.01.2017 | Foto: Sven Rasch © ROPE

Am gestrigen Donnerstag, 26.01.2017, fand die 14. "Lebende Bibliothek"von Netzwerk ROPE e.V. im Rahmen der "Queeren Woche" (23.-27.01.2017) an der Technischen Universität Darmstadt statt.

Die "Queere Woche" ist eine Veranstaltungsreihe, die sich kritisch mit gesellschaftlichen Differenzverhältnissen aus Perspektive der Gender, Queer und (Dis)Ability Studies auseinandersetzt. Organisiert wird die Reihe vom QSL-Projekt "(Schul-)Pädagogik der Vielfalt: Inklusiv Lehren und Lernen" des Praxislabors am Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik, FB03 der Technischen Universität Darmstadt.

Acht "Lebende Bücher" stellten sich den 30 Leser*innen, viele davon Studierende der TU Darmstadt, für insgesamt 32 Gruppen-"Lesungen" zur Verfügung.

Als "Bibliothekar*innen" waren Eun-Cheong Kim und Bernhard Unterholzner im Einsatz.

Im Folgenden eine Auswahl der schriftlichen Rückmeldungen von "Leser*innen":

Mit Menschen sprechen, die selbstbewusst mit ihrem "Außenseiter sein" umgehen, macht Mut. Mit der Person und nicht über die Person sprechen ist der Weg zur Überwindung von Vorurteilen.

Super Sache! Ich dachte, ich wäre bereits sehr offen und würde auch schon viel kennen. Heute habe ich aber nochmal einen super großen, neuen Eindruck bekommen!

Ich finde die Metaphorik der "Bücher" etwas überstrapaziert.

Man bekam Gesichter und Geschichten zu den eigenen Vorurteilen und konnte somit sich seiner eigenen Meinung bewusst werden.

Super Arbeit, vielen Dank für die Möglichkeit, meinen Geist zu erweitern.

Unfassbar tolles Konzept! Vielen Dank! Obwohl ich dachte, ich wäre vorurteilsfrei, habe ich gemerkt (bei "Gefangen im eigenen Fett"), dass ich noch Vorurteile hatte, die ich begonnen habe abzubauen.

Durch die direkte Konfrontation und die Gespräche konnte man viele Fragen, besonders über Klischees und Vorurteile, beantwortet bekommen. Tolles Projekt, besonders zur Aufklärung und um Fragen zu stellen, die man schon immer mal stellen wollte.

Die Lebende Bibliothek hat mir dabei geholfen, die Probleme vor allem von blinden Menschen nachzuvollziehen. Was können sie und was nicht, wo bekommen sie zu viel / zu wenig Unterstützung. Außerdem war es interessant zu erfahren, wie die "Bücher" ihre Situation selbst wahrnehmen, sich damit fühlen. Teilweise waren es aber auch 'nur' nette Gespräche.

Mir ist bewusster geworden, dass man selbst - obwohl man es unbedingt will - Vorurteile schlecht vollkommen ablegen kann. (...) Super Sache! Man sollte mehr Werbung machen, um die ganze Welt toleranter zu machen. Die Lebende Bibliothek ist eine 1A Möglichkeit dafür!

Bitte erneut veranstalten.

Ich konnte Vorurteile abbauen, indem ich mit betroffenen Menschen persönlich gesprochen habe - anderer Blickwinkel, mehr Verständnis, Wissen über Dinge, die mir nicht bewusst waren.

Super Projekt, das vielleicht besser beworben werden sollte.

Ich habe die Perspektive der betroffenen Person gehört und nicht die Perspektive des Vorurteils. Allerdings finde ich, reicht es nicht, eine Perspektive zu hören, um Vorurteile auszulöschen, sondern mehrere. Alles in allem hat es mich angeregt, darüber nachzudenken. (...) Ihr seid klasse, mir hat es sehr gefallen! Großes Lob :-)

Wir danken den Veranstalter*innen, allen voran Florian Cristobal Klenk vom Team des Praxislabors, unseren großartigen "Lebenden Büchern" sowie allen "Leser*innen" unserer 14. "Lebenden Bibliothek" sehr herzlich für die Gespräche und viel ermutigendes und nachdenkenswertes Feedback sowie zahlreiche Anregungen zu noch fehlenden Themen!

Fotogalerie Lebende Bibliothek | 26.01.2017

Flyer "Queere Woche" 2017

Poster "Queere Woche" 2017

Praxislabor des Instituts für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik an der Technischen Universität Darmstadt

Am vergangenen Freitag, 11.11.2016, nahmen Sven Rasch und Bernhard Unterholzner von Netzwerk ROPE e.V. auf Einladung des Berliner Anne Frank Zentrums am Fachtag "Lokaler Dialog der Generationen über Lebensgeschichten und Fluchterfahrungen" auf dem GLS Campus Berlin-Prenzlauer Berg teil und moderierten dort den Workshop "Lebendige Bibliothek": Einführung ins Format.

Im Mittelpunkt des Fachtags, der den Abschluss des Projekts "Generationen im Dialog über Flucht in Geschichte und Gegenwart" (gefördert durch das Bundesministerium des Innern im Rahmen des Bundesprogramms "Zusammenhalt durch Teilhabe") markierte und in dessen Rahmen in vier ostdeutschen Kommunen (Fürstenwalde, Greifswald, Königstein und Kyritz / Wusterhausen) "Lebendige Bibliotheken" durchgeführt worden sind, stand die Frage, wie die "Lebendige Bibliothek" (bei uns als "Lebende Bibliothek" bezeichnet) als Dialog- / Begegnungsformat dazu beitragen kann, aktuellen gesellschaftlichen Spaltungen entgegenzuwirken und insbesondere unterschiedliche Generationen zum Thema Lebensgeschichten und Flucht ins Gespräch zu bringen.

Ein Impulsvortrag von Ulla Kux, Referatsleiterin Erinnerungskultur und Netzwerkarbeit beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. hatte die Grenzen des Formats, das sich tatsächlich in erster Linie (unter präventiven Gesichtspunkten) "an lebendige Menschen richtet", für die historische Bildungsarbeit bereits aufgezeigt: Wie ist bspw. im Rahmen der "Lebend(ig)en Bibliothek" mit denjenigen umzugehen, die nicht mehr unter uns "Lebend(ig)en" sind, weil sie Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik geworden sind und nicht mehr selbst berichten können? Hier werden auf schmerzliche Weise "Leerstellen" sichtbar, die im 'klassischen' Ansatz einer "Lebend(ig)en Bibliothek" nicht vorkommen.

Eine Möglichkeit mit diesen "Leerstellen" umzugehen, stellte Projektkoordinatorin Christine Wehner vom Anne Frank Zentrum vor: Sie hatte sich als "Lebendiges Buch" mit dem Titel"Biographin" zur Verfügung gestellt und über Anne Frank berichtet, respektive sich über Anne Franks Lebens- und Fluchtgeschichte mit ihren "Leser*innen" in einen intensiven Dialog zur Geschichte des Nationalsozialismus begeben. Auch andere, mit den konkreten Durchführungsorten der "Lebendigen Bibliotheken" verbundene Biographien wurden durch Freiwillige und Zeitzeugen aufgearbeitet, um so eine ganz spezielle Auseinandersetzung zu ermöglichen.

Wir danken den Projektverantwortlichen Bianca Ely und Christine Wehner für die Einladung nach Berlin sowie den Teilnehmer*innen unseres Workshops für ihre engagierte Mitarbeit.

Sven Rasch & Bernhard Unterholzner

Anne Frank Zentrum

Gruppenbild zum Abschluss der Lebenden Bibliothek auf dem Waldfriedhof Darmstadt am 01.06.2016 | Foto: Sven Rasch © ROPE

Wie schon einmal im Jahr 2015 kooperierten wir für die 13. Auflage der Lebenden Bibliothek am 01.06.2016 mit dem großartigen Theaterlabor Darmstadt.

Das Theaterlabor war vom 31.05.-01.06.2016 Gastgeber für das bundesweite Netzwerktreffen des Verbandes "TUSCH – Theater und Schule bundesweit".

30 Theaterpädagog*innen und Intendant*innen aus dem gesamten Bundesgebiet nahmen an zwei Tagen in Darmstadt an verschiedenen Workshops teil, u.a. an unserer "Lebenden Bibliothek". Die Teilnehmenden sollten die Methode kennenlernen und Inspirationen für die eigene theaterpädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen finden.

Die Lichtverhältnisse in der Trauerhalle des Waldfriedhofs in Darmstadt - einem der ungewöhnlicheren Orte, an denen wir bislang eine Lebende Bibliothek durchgeführt haben - waren nicht wirklich optimal am Veranstaltungstag. Aber dem beharrlichen Bernhard Unterholzner ist es trotzdem gelungen, ein paar brauchbare Fotos zu schießen.

Wir bedanken uns herzlich beim Theaterlabor Darmstadt für die erneute Zusammenarbeit und freuen uns auf's nächste Mal!

Fotogalerie Lebende Bibliothek | 01.06.2016

Theaterlabor Darmstadt

TUSCH – Theater und Schule

In seiner Ausgabe vom 18.01.2016 berichtet das Darmstädter Echo unter der Überschrift "Wir müssen uns verändern" über den Neujahrsempfang der Darmstädter SPD am 15. Januar, bei dem sich die ehemalige Bundesjustizministerin, Bundestagsabgeordnete, Darmstädter SPD-Vorsitzende und Spitzenkandidatin für die Kommunalwahl am 6. März Brigitte Zypries angesichts der Flüchtlingssituation für einen "Kulturwandel" in Deutschland ausspricht.

Es gehe zukünftig nicht nur darum, so Zypries in ihrem Grußwort an rund 200 Genossen, dass sich die neu Angekommenen der hiesigen Kultur anpassten, sondern vielmehr darum, dass "Deutsche und Flüchtlinge gemeinsam etwas Neues entwickeln."

Als hilfreiches Instrument für diesen gemeinsamen Lernprozess bzw. als "positive Beispiele für die kulturelle Integrationsarbeit nannte Zypries Theaterprojekte, das Projekt "Die lebende Bibliothek" oder das Fanprojekt von Darmstadt 98", so das Darmstädter Echo.

Wir müssen uns verändern | echo-online.de 18.01.2016 (zuletzt abgefrufen: 29.07.2016)

Im Rahmen des Projekts "Lebende Bibliothek - Special Edition" haben wir eine Broschüre mit dem Titel "Lebende Bibliothek - Special Edition". Handreichung mit theoretisch-konzeptionellen Überlegungen zum Begegnungsformat "Lebende Bibliothek" erarbeitet.

Wir freuen uns, sie Ihnen hier zum Download anbieten zu können. Gerne schicken wir Ihnen auch (gegen eine Versandkostengebühr) gedruckte Exemplare der Broschüre zu.

Kontaktieren Sie uns bitte einfach bei Interesse!

Herzliche Grüße!

Sven Rasch & Bernhard Unterholzner

"Lebende Bibliothek - Special Edition"

Informationen zum Projekt "Lebende Bibliothek - Special Edition"

Das "Lebende Buch" Hanno Benz im Gespräch bei der "Lebenden Bibliothek - Special Edition" am 07.12.2015 in der Centralstation Darmstadt | Foto: Rüdiger Dunker © ROPE

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Mitwirkenden an der Lebenden Bibliothek - Special Edition am Montag, den 07.12.2015 in der Centralstation Darmstadt! An der zwölften Ausgabe unseres Begegnungs-Formats Lebende Bibliothek waren 30 Lebende Bücher, 10 Bibliothekar*innen, 22 Wörterbücher (= Dolmetscher*innen), über 130 Leser*innen und viele weitere Gäste sowie mehrere Institutionen, die sich für die Integration von Neuzugewanderten in Darmstadt engagieren beteiligt.

Leider gibt der Bericht zur Veranstaltung im Darmstädter Echo vom 09.12.2015 aus unserer Sicht (und der vieler anderer Beteiligter) nur sehr ungenügend die positiven Effekte der Vielzahl von Begegnungen zwischen eingesessenen Darmstädter*innen (aus den Bereichen Politik, Verwaltung, Sport, Kultur, Wissenschaft und Bildung) und ihren Leser*innen wieder, die durch die Special Edition ermöglicht wurde. Stattdessen fokussiert er stark die vermeintliche "Undurchschaubarkeit" des Konzepts der Lebenden Bibliothek.

Allerdings liegt hier ein Fehlschluss vor, denn "verstanden" wurde die Idee, dass sich Zugewanderte, Menschen mit Fluchterfahrungen, Neubürger*innen Darmstädter*innen zum Gespräch ausleihen und so mehr über ihre neue Heimatstadt erfahren konnten, sehr wohl. Die Gespräche selbst waren allerdings tatsächlich häufiger von sehr konkreten, ja existentiellen Fragen bestimmt, die die Leser*innen derzeit natürlich besonders bewegen. Dies tat aber dem ganzen Sinn und Zweck, v.a. der wichtigsten Zielsetzung: miteinander in den Austausch kommen und Begegnung ermöglichen gar keinen Abbruch.

Die Lebende Bibliothek - Special Edition wurde vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) aus Mitteln des Bundesministerium des Innern gefördert. "Zuwanderer, die neu nach Deutschland kommen", so heißt es auf der Website des BAMF, "haben meist viele Fragen und suchen Kontakt zu Menschen in ihrer Nachbarschaft. Daher fördert das Bundesamt Projekte, die Neuzuwanderinnen und Neuzuwanderer willkommen heißen und ihnen bei den ersten Schritten in ihrer neuen Umgebung helfen."

Mit der Lebenden Bibliothek - Special Edition haben wir versucht, ein erfolgreiches Format der Menschenrechtsbildung entsprechend den Erfordernissen der aktuellen Situation zu adaptieren und konnten dabei überaus wertvolle erste Erfahrungen sammeln, wie das Konzept inhaltlich und formal weiter ausgestaltet werden muss, damit es auch 'unter umgekehrten Vorzeichen' funktioniert, d.h. wenn nicht diejenigen, die 'klassisch' als Lebende Bücher in Frage kommen, nämlich die neu Zugewanderten und die Menschen mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrungen, diese Rolle spielen, sondern die, die schon da sind, zur sogenannten Mehrheitsgesellschaft gehören und bereits wichtige Funktionen in der (Darmstädter oder jeder anderen) Stadtgesellschaft innehaben.

Das Feedback von Teilnehmenden wird zurzeit von den Projektleitern Sven Rasch und Bernhard Unterholzner gesammelt und im Hinblick auf die Dokumentation in einer Broschüre ausgewertet, die Anfang nächsten Jahres allen Interessierten - in gedruckter Form und als Download - zur Verfügung stehen wird.

Nochmals tausend Dank all denen, die mitgeholfen und dieses Projekt unterstützt haben!

Sven Rasch & Bernhard Unterholzner

Die sprechenden Bücher | echo-online.de 09.12.2015 (zuletzt abgefrufen: 29.07.2016)

Fotogalerie Lebende Bibliothek – Special Edition | 07.12.2015

Informationen zum Projekt "Lebende Bibliothek - Special Edition"

Gruppenfoto im Staatstheater Darmstadt | Foto: Mitarbeiterin Staatstheater Darmstadt © ROPE

Im Rahmen des Darmstädter Festivals "Alles inklusive?!" veranstaltete Netzwerk ROPE e.V. am Sonntag, 17. Mai 2015 im Staatstheater Darmstadt seine zehnte Lebende Bibliothek.

Für die Jubiläums-Ausgabe stellten sich dreizehn Lebende Bücher zur Verfügung, denen wir an dieser Stelle nochmals herzlich für ihren Einsatz danken möchten!

Einige Lebende Bücher sind seit 2010 dabei, für andere war es die erste Erfahrung mit dem Projekt.

Als neue Bibliothekar*innen kamen Christian und Kerstin zu ihrem ersten Einsatz; auch ihnen herzlichen Dank!!!

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete in ihrer Ausgabe vom 18. Mai 2015 unter dem Titel "Gespräche gegen Vorurteile. "Lebende Bibliothek" beim ersten Inklusions-Festival" wie folgt:

Gruppenfoto mit Khaled | Foto: Sven Rasch © ROPE

Auf Einladung des IGM Vertrauenskörper Ford-Werke veranstaltete Netzwerk ROPE e.V. am Samstag, 07. März 2015 im IG Metall-Bildungszentrum Sprockhövel seine neunte Lebende Bibliothek.

Diesmal stellten sich fünf Lebende Bücher den 25 Leser*innen für insgesamt 20 Gruppen-Lesungen zur Verfügung.

Wiederum ein anstrengender, aber äußerst erkenntnisreicher Tag, sowohl für die äußerst sympathischen Vertrauensleute aus Köln, als auch für das LB-Team.

Im Folgenden ist eine Auswahl der schriftlichen und mündlichen Rückmeldungen der Teilnehmenden wiedergegeben:

Es hat mir sehr gut gefallen und ich danke den "Lebenden Büchern" für ihre Offenheit.

Es war fantastisch! Man hat zu allem schon seine Meinung, aber im Gespräch macht man ganz andere Erfahrungen... weitermachen! Das müssen mehr Menschen erleben können!

Der "1 zu 1"-Kontakt vermittelt einen ganz anderen Eindruck als das, was man aus den Medien erfährt. Das Format ist sehr gut für Jugendliche geeignet, früh anfangen!

Für mich war das eine völlig neue Methode. Unbedingt Kontakt zu den Gewerkschaften halten, denn Gelegenheiten, um wichtige gesellschaftliche Themen so direkt anzugehen, haben wir nicht oft.

Ich lebe jetzt seit 35 Jahren in Deutschland, aber so eine Möglichkeit mit Menschen in Kontakt zu kommen, hatte ich bis jetzt noch nicht! Ich habe jetzt ganz andere Meinungen und werde über meine Erfahrungen mit meinen Kindern sprechen.

Buntes Team (ausnahmsweise in schwarz-weiß) vor Bildungs-Kiosk | Foto: Sven Rasch © ROPE

Auf Einladung der IG Metall veranstaltete Netzwerk ROPE e.V. am vergangenen Donnerstag, 08. Januar 2015, im Rahmen des Forums Politische Bildung 2015 – Alternativen gehen über… Kooperation, Solidarität und Widerstand" (07.-09.01.2015) im IG Metall-Bildungszentrum Sprockhövel seine achte Lebende Bibliothek.

In zwei Workshop-Runden stellten sich vier Lebende Bücher insgesamt 37 Leser*innen für 32 Lesungen zur Verfügung. Ein echter Begegnungs-Marathon, der bei den Teilnehmenden, trotz der hohen Taktung, äußerst positiven Anklang fand.

Wir geben hier gerne einige der schriftlichen Kommentare und mündlichen Rückmeldungen wieder:

Eine einmalige Gelegenheit, Menschen mit besonderen Eigenschaften auf unbefangene Weise kennenzulernen, zu befragen, anders wahrzunehmen. Hervorragender Weg, eigene Vorurteile zu identifizieren und zu bekämpfen.

Im wahren Leben hätte ich z. B. keine Traute, den Mann in Frauenkleidung anzusprechen. Spinner oder so was ähnliches, hätte ich gedacht... alles falsch, nach dem Gespräch mit ihm. :-)

Ich habe die vielen Möglichkeiten anders zu sein und auch so zu leben, bisher noch garnicht so genau betrachtet und ich bin angenehm überrascht.

"Respekt!"-Botschafter Bakary Diakité als Lebendes Buch im Gespäch | Foto: Sven Rasch © ROPE

Wir danken der "Respekt!"-Initiative und dem "Respekt!"-Team für die Möglichkeit, dass wir uns am vergangenen Samstag, 15.03.2014, an ihrem Stand auf der Leipziger Buchmesse mit einer Miniaturausgabe unserer Lebenden Bibliothek präsentieren konnten.

Rosi, Mike und George bildeten diesmal unsere Delegation und stellten sich als Lebenden Bücher zur Verfügung.

Ergänzt wurde das Team durch unsere Bibliothekarin Leonie Wiemer und den "Respekt!"-Botschafter Bakary Diakité, der sich ebenfalls als Lebendes Buch zur Verfügung stellte! – Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden!

Am Samstag, 15. März 2014 wird die Lebende Bibliothek auf der Leipziger Buchmesse stattfinden.

Am Stand G207 in Halle 3 werden vier Lebende Bücher von 10.00-15.00 Uhr für Gespräche zur Verfügung stehen.

Wir freuen uns auf die Reise und auf die Zusammenarbeit mit der "Respekt!"-Initiative und der IG Metall.

Lesezeichen 7. Lebende Bibliothek in Leipzig

Unser LB-Model Florianne mit dekorativen Schubladen | Foto: Dan Löwenbein © ROPE

Ein kleines Jubiläum steht bevor: Netzwerk ROPE e.V. veranstaltet in Kooperation mit der Centralstation Darmstadt am 9. September 2012 bereits die fünfte Darmstädter Lebende Bibliothek!!! Wir freuen uns, von 13 -19 Uhr wieder zahlreiche Besucher*innen bzw. Leser*innen zu dieser Veranstaltung der besonderen Art begrüßen zu dürfen.

Die Werbematerialien für die fünfte Auflage, bei der Schubladen und drei unserer Lebenden Bücher eine wichtige Rolle spielen, haben wir komplett überarbeitet. Wir danken unseren Models, dem Fotografen und der Layouterin an dieser Stelle für ihre tolle Arbeit! "Plakativ" sollte und durfte der Slogan zur Bewerbung der Veranstaltung schon sein, denn als Werbeträger dienen wiederum Poster (Plakate!) und Postkarten, und für solche Objekte besitzen wir in der Regel nur eine sehr kurze Aufmerksamkeitsspanne... Also nutzten wir eine Variante des weit verbreiteten und allgemein bekannten Ausspruchs "in eine Schublade gesteckt werden" in Kombination mit einem (ent)sprechenden Bildmotiv. Einfache Idee, klare Umsetzung... sollte soweit verstanden werden!

Wie wir allerdings auch wissen: nur wenige Leute können sich auf Anhieb unter einer Lebenden Bibliothek etwas Konkretes vorstellen, selbst wenn der Untertitel verrät, dass man dort mit "seinen Vorurteilen" sprechen kann... Deshalb haben wir uns - statt für Lesezeichen, wie wir sie zuvor dreimal verwendet haben - auch für Postkarten als Werbeträger entschieden, da sie etwas mehr Raum zur Erläuterung geben. Gleichwohl wird nicht alles verraten, denn Neugierde wird ja - wie das Wort schon sagt - v.a. durch Neues, also noch nicht genauer bekannt Gemachtes und bis ins Detail Erklärte erzeugt:

Postkarte Lebende Bibliothek 09.09.2012 - Motiv 1

Postkarte Lebende Bibliothek 09.09.2012 - Motiv 2

Postkarte Lebende Bibliothek 09.09.2012 - Motiv 3

Gruppenbild zum Abschluss | Foto: Sabine Kolmer © ROPE

Die vierte Darmstädter Lebende Bibliothek fand am Freitag, den 11. Mai 2012 im Rahmen des 2. Jugend- und Kinderliteraturfestivals "Huch, ein Buch!" in der Stadtbibliothek Darmstadt statt.

Angesprochen waren diesmal v.a. Schüler*innen aus Darmstadt, die zwischen 9.00 und 13.00 Uhr die Gelegenheit wahrnahmen, insgesamt 15 Lebende Bücher (unter 14 verschiedenen Titeln) auszuleihen.

Das Darmstädter ECHO berichtete in seiner Ausgabe vom Samstag, 12.05.2012 unter dem Titel "Sprich mit deinen Vorurteilen" von der Veranstaltung, die von den Kolleginnen der Stadtbibliothek und dem Team der Centralstation Darmstadt großartig unterstützt wurde.

Wir bedanken uns auch herzlich bei Freunde der Stadtbibliothek Darmstadt e.V. und bei der DVB Bank SE für ihre Unterstützung.

Fotogalerie Lebende Bibliothek | 11.05.2012

Mini-"Living Library" beim TC for Living Library Organisers, 16.-22.10.2011 | Foto: Sven Strobel © ROPE

Einen internationalen Trainingskurs für Multiplikator*innen aus acht europäischen Ländern führte Netzwerk ROPE e.V. vom 16.-22.10.2011 durch. In diesem Kurs wurden die Treilnehmer*innen befähigt, selbständig eine "Lebende Bibliothek" zu organisieren und durchzuführen.

Marc Reinartz und Sven Rasch von Netzwerk ROPE e.V. sowie Dorota Mołodyńska-Küntzel von unserer polnischen Partnerorganisation Incontro führten als Trainer*innen den Kurs im Jugendhof Bessunger Forst in Roßdorf bei Darmstadt durch.

Der Training Course for Living Library Organisers wurde unterstützt durch das EU-Programm JUGEND IN AKTION

JUGEND IN AKTION

Fotogalerie TC for Living Library Organisers | 16.-22.10.2011

Incontro

Gruppenbild mit "Lebenden Büchern" und Schüler*innen aus Prag | Foto: Sven Rasch © ROPE

Auf Einladung unserer tschechischen Partnerorganisation OPIM nahmen wir vom 06.-11.10.2011 an dem Seminar Intercultural Learning through International Living Library in Prag teil.

Das durch das EU-Programm JUGEND in Aktion geförderte Projekt richtete sich an Koordinator*innen, Bibliothekar*innen und "Lebende Bücher", die bereits Erfahrungen mit einer Lebenden Bibliothek gemacht haben. Eingeladen waren Teilnehmer*innen aus Deutschland, Italien, Tschechien und aus Ungarn.

Innerhalb des Seminars fanden u.a. eine öffentliche "International Living Library" in der Prager Innenstadt und zwei "Living Libraries at School" statt.

Besonders gefreut haben wir uns, an der Feier zum 10-jährigen Bestehen von OPIM teilnehmen zu dürfen.

Fotogalerie Living Library Prag | 06.-11.10.2011

OPIM

Daß irgendein Mensch auf Erden ohne Vorurteil sein könne, ist das größte Vorurteil (August von Kotzebue)

Die "Lebende Bibliothek" ermöglicht den Dialog zwischen Menschen, die sich anderswo und anderswie vielleicht niemals begegnet wären. Wie in jeder anderen Bibliothek können 'Bücher' für die Dauer einer Ausleihfrist – und zu den Bedingungen einer Bibliotheksordnung – entliehen und 'gelesen' werden. Der Unterschied: In der "Lebenden Bibliothek" sind die Bücher Menschen, mit denen man ins Gespräch kommen kann.

Die "Lebende Bibliothek" hat das Motto: "Sprich mit deinen Vorurteilen." Hinter dieser Aufforderung steckt die Idee, dass eine mögliche Form, sich kritisch mit den (eigenen) Vorurteilen und Stereotypen zu befassen, die sein kann, sich mit denen darüber zu unterhalten, die von ihnen betroffen sind. Allerdings würde das Ziel der "Lebenden Bibliothek" gründlich verfehlt, wenn der Entleiher oder die Entleiherin nach dem Gespräch bloß ein 'altes' gegen ein 'neues' Vorurteil oder Stereotyp ausgetauscht hätte oder der Meinung wäre, nur 'eine Ausnahme von der Regel' getroffen zu haben...

Tatsächlich geht es um mehr. Nämlich darum, sensibler dafür zu werden, wie Stereotypisierung und Vorurteile eigentlich entstehen, welche inidividuellen und gesellschaftlichen Funktionen sie haben, und wie sie sich auf das Zusammenleben unterschiedlicher Gruppen in einer Gesellschaft auswirken können. Es geht also, im Rahmen der rund 30-minütigen, vertraulichen Gespräche zwischen den 'Lebenden Büchern' und ihren 'Leserinnen' und 'Lesern' darum, gemeinsam ein Stückchen weit hinter den ganzen Vorurteils-'Mechanismus' zu kommen, hinter den gefährlichen Zusammenhang unreflektierter Stereotype, achtlos geäußerter Vorurteile und unterschiedlichster Formen der Ausgrenzung, Stigmatisierung und Diskriminierung, die die 'Lebenden Bücher' erfahren haben und denen sie ihr Recht, nicht nur auf freie Meinungsäußerung, sondern vor allem darauf, von jeglicher Form der Diskriminierung frei zu sein, entgegen setzen.

Wir gehen davon aus, dass "Vorurteilsfreiheit" - als Bildungsziel - weder möglich noch eigentlich erstrebenswert ist: Jede/r von uns hat Vorurteile (erlernt) und das ist zunächst ein Fakt! Vorurteile sind aber nicht immer harmlos oder einfach nur 'richtig' oder 'falsch' in Bezug auf die (u.U. auch wieder nur relative) 'Wahrheit' einer Sache; Vorurteile stehen im Gegenteil sehr häufig und auf gefährliche Weise in Zusammenhang mit "Ideologien der Ungleichwertigkeit" und begründen (menschen)feindliche Mentalitäten und Verhaltensbereitschaften mit, die sich für die Betroffenen sehr negativ auswirken, indem sie zu verschiedenen Formen direkter oder indirekter Diskriminierung und manchmal sogar zu offener Gewalt führen können

Vorurteile (in ihrem Zusammenhang mit Ideologien der Ungleichwertigkeit) können als solche benannt, beschrieben, analysiert und kritisch hinterfragt, aber sicher nicht ohne weiteres 'verlernt' oder 'überwunden' werden. Tatsächlich sprechen wir in der "Lebenden Bibliothek" bewusst und in deutlicher Formulierung existierende Vorurteile an. Aber wir 'erwarten' von unseren "Lebenden Büchern" nicht, dass sie ihre/n Entleiher/-in 'bekehren' oder gar seine/ihre Vorurteile 'beseitigen' – dies wäre vermessen und würde eher in einer Ausblendung der eigentlichen Problematik resultieren, die ja beidseitig besteht. Vielmehr geht es uns darum, für das Thema "Vorurteile" zu sensibilisieren, Bewußtheit zu erzeugen und nicht zuletzt darum, mit Menschen zusammen zu arbeiten, die – wie wir – daran interessiert sind, über, durch und für die Menschenrechte zu lernen und zu agieren, insbesondere für die Freiheit von jeglicher Form von Diskriminierung (vgl. Art. 2 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte) - vielleicht die Kernaussage sämtlicher Menschenrechtskataloge und des bundesdeutschen Grundrechtekatalogs.

"Lebende Bücher" gegen Vorurteile?

Die Auseinandersetzung mit Vorurteilen ist ein notwendiger Prozess des Umlernens, der vor allem auf der Fähigkeit zu Selbsterkenntnis und -kritik beruht. Dieser Prozess kann anstrengend sein, insofern negative Einstellungen zu 'anderen' eng mit den positiven Aspekten des Selbstbildes verbunden sind, aber auch mit bestimmten, durch das Vorurteil vermeintlich gerechtfertigten Privilegien, die aufzugeben niemandem leicht fällt. Auf der anderen Seite kann diese Auseinandersetzung zu differenzierteren und komplexeren Einsichten und einer entsprechend bewussteren und achtsameren Haltung führen. In jedem Falle: es lohnt sich, mehr über (seine eigenen) Vorurteile zu erfahren!

Die spezifische 'Verlockung' des Vorurteils, ihr psychologisch besonders wirksames Moment, und zugleich seine Gefährlichkeit, besteht in der Bequemlichkeit für das eigene Denken und Handeln, das es verstattet: Wer sich auf Vorurteile stützt, 'erspart' sich die Mühe der fallweisen bzw. (selbst-)kritischen Überprüfung von Tatsachen, es 'entfällt' der mitunter anstrengende Nachweis der Rationalität der eigenen Argumentation, ebenso die Auseinandersetzung mit dem 'Phänomen' der Kontingenz und der Tatsache gesellschaftlicher Ungleichheit.

Die 'Arroganz' des Vorurteils besteht darin, dass es über die Gesamtheit einer Gruppe je schon alles zu wissen scheint, jedenfalls alles, was zur Beurteilung eines einzelnen Mitglieds (begriffen als: "Repräsentant"/"Repräsentatin") vollkommen hinreicht, wobei die 'Bestätigung' der Regel mindestens so willkommen ist wie die 'Ausnahme' von derselben, wenn letztere nicht sogar noch stärker auf das Vorurteil zurückwirkt!

Dieser 'Vorurteilsfalle' zu entkommen ist keine einfache Aufgabe und im (pädagogischen) Umgang mit ihr scheint es keine 'Patentrezepte' zu geben… zumindest, dass die Nicht-Auseinandersetzung mit dem Thema oder gar die Leugnung seiner (psychologischen und gesellschaftlichen) Brisanz keine Lösung ist, davon sind wir als Veranstalter der "Lebenden Bibliothek" überzeugt; und die sozialpsychologische Forschung scheint uns an dieser Stelle bzw. mit diesem Ansatz ins Recht zu setzen: Wer Vorurteile leugnet oder gar versucht, sie bewusst zu unterdrücken, verstärkt sie letzten Endes nur.

Bestimmten – nach unseren eigenen Vorurteilsmustern ausgesuchten (!) – Vorurteilen nun "Lebende Bücher" entgegen zu setzen, mag, vor dem Hintergrund des über die Struktur und Wirkungsweise des Vorurteils Bekannte, einigermaßen 'gewagt' erscheinen. Aber der Ansatz bietet u.E. zumindest eine Chance für all diejenigen, die sich auf die Begegnung und den unmittelbaren Dialog mit 'ihren' Vorurteilen tatsächlich einlassen wollen! Die inzwischen recht zahlreichen Beispiele an anderen Orten in Europa belegen die starke Wirkung, die von dem speziellen Setting einer "Lebenden Bibliothek" und insbesondere von den persönlichen Gesprächen, die dort zustande kommen, ausgehen kann.

Die "Lebende Bibliothek" kann eine Situation schaffen, in der Menschen sich - ganz banal und unmittelbar - als Menschen begegnen, in der der Austausch von und die Teilhabe an individuellen Erfahrungen, Perspektivenübernahme und offene Zugewandtheit möglich sind. Nicht mehr, aber auch nicht weniger!

Marc Reinartz, Sven Rasch, Sven Strobel

Nach dem gestrigen Pressegespräch in der Centralstation Darmstadt, erschien heute im Darmstädter ECHO ein Artikel mit dem Titel Jugend fragt nach dem Krieg, in dem der Autor die Brücke zwischen den Zeitzeugengesprächen zur Darmstädter Brandnacht am 11. September 1944 und den Gesprächen mit Zeitzeugen der Gegenwart, wie man unsere Lebenden Bücher auch nennen könnte, schlägt.

Wir freuen uns sehr auf Ihren Besuch der Lebenden Bibliothek am 11. September in der wunderbaren Centralstation Darmstadt.

Bis dahin!

Jugend fragt nach dem Krieg | Darmstädter Echo vom 07.09.2011

Plakat Lebende Bibliothek 11.09.2011

Die Junge Filmproduktion Kranichstein hat auch zur zweiten Darmstädter Lebenden Bibliothek am 21. November 2010 in Darmstadt-Kranichstein einen kurzen Filmbericht produziert. Dieser ist nun seit wenigen Tagen online und über den unten stehenden link abzurufen.

Lebende Bibliothek am 21. November 2010

Nach der ersten erfolgreichen Lebenden Bibliothek auf dem Stadtteilfest in Darmstadt-Eberstadt im Sommer fand am 21. November 2010 die zweite Lebende Bibliothek statt. Im Gegensatz zur ersten Veranstaltung war die Lebende Bibliothek in Darmstadt-Kranichstein als Stand-Alone-Veranstaltung konzipiert, d.h. sie war nicht Teil einer größeren Veranstaltung wie in Eberstadt und musste ihr Publikum dementsprechend selbst finden. Da also 'Laufkundschaft' nicht zu erwarten war, setzten wir im Vorfeld der zweiten Lebenden Bibliothek verstärkt auf Werbung im Stadtteil, informierten aber auch im gesamten Darmstädter Raum, vor allem durch unsere Lesezeichen, die wiederum über die Stadtbibliothek Darmstadt und deren Zweigstellen verteilt wurden, sowie durch ein eigens entworfenes Plakat.

Unter dem Motto "Sprich mit deinen Vorurteilen" veranstaltete Netzwerk ROPE e.V. am Sonntag, den 21. November 2010, die zweite Darmstädter Lebende Bibliothek. Von 11.00 bis 17.00 Uhr bot sich im Luise Büchner-Haus in Kranichstein die Möglichkeit zur Begegnung und dem Dialog zwischen Menschen, die sich anderswo und anderswie vielleicht niemals zusammengesetzt hätten, um mehr voneinander zu erfahren.

Wie in jeder anderen Bibliothek auch, können in der Lebenden Bibliothek Bücher für die Dauer einer Ausleihfrist und zu den Bedingungen einer Bibliotheksordnung (die es bspw. untersagt, respektlos mit den Medien umzugehen) entliehen und gelesen werden. Der Unterschied: in der Lebenden Bibliothek sind die Bücher Menschen – die so genannten "Lebenden Bücher".

Es ist soweit! Der Film zur ersten Darmstädter Lebenden Bibliothek im Rahmen des Eberstädter Stadtteilfestes am 19. Juni 2010 ist fertig. Wir danken der Jungen Filmproduktion Kranichstein für diese gelungene Produktion!

Lebende Bibliothek - Sprich mit deinen Vorurteilen

"Sprich mit deinen Vorurteilen."

Die zweite Darmstädter Lebende Bibliothek in Kranichstein am 21.11.2010

Endlich ist es wieder so weit. Nach den positiven Erfahrungen unseres Projektes Lebende Bibliothek in Eberstadt-Süd laufen die Planungen für die nächste Veranstaltung auf Hochtouren.

Diesmal wird es ein Heimspiel in unserem vertrauten Kranichstein. Denn am Sonntag, den 21.11.2010, wird die Lebende Bibliothek zum zweiten Mal ihre Türen für interessierte Menschen aus Darmstadt und Umgebung öffnen.

Unter demselben Motto "Sprich mit deinen Vorurteilen" findet unsere zweite Lebende Bibliothek im Luise-Büchner-Haus (Grundstraße 10) statt. Von 11.00 bis 17.00 Uhr können Sie die Chance wahrnehmen mit interessanten Darmstädter Bürgern über Themen ins Gespräch zu kommen, die in Ihren Augen von Interesse sind.

Zum Vormerken hier schon einmal unser Lesezeichen.

Lesezeichen zur 2. Lebenden Bibliothek

Die Lesezeichen werden diesmal wieder von der Stadtbibliothek in Darmstadt verteilt. Wir danken dem gesamten Team der Stadtbibliothek für Ihre Kooperation.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Die erste Darmstädter Lebende Bibliothek im Stadtteil Eberstadt-Süd am 19. Juni 2010 wurde vom Team der Lebenden Bibliothek mittlerweile ausgewertet.

Wir sind mehr als zufrieden mit dem Ergebnis und mit der Resonanz, die wir von den Lebenden Büchern, von den Entleiherinen und Entleihern sowie den Unterstützerinnen und Unterstützern der Veranstaltung erhalten haben. Vielen Dank für Eure/Ihre Mitwirkung!!!

Grundlage unserer Evaluation waren insgesamt 30 Auswertungsbögen, die die Entleiherinnen und Entleiher am Bibliothekstresen zwischen 14 und 21 Uhr abgegeben haben.
Jede Ausleihe wurde am Bibliothekstresen dokumentiert. Nach Auswertung der Ausleihlisten konnten wir zählen, wie viele offizielle Ausleihen vorgenommen wurden:

Insgesamt wurden unsere Lebenden Bücher 75 Mal ausgeliehen. Inoffiziell ist die Anzahl höher: dazu zählen die Gespräche unter den Büchern und weitere Gespräche, die in den Stoßzeiten nicht in die Ausleihlisten eingetragen werden konnten.

Was sind Vorurteile? Wie entstehen Vorurteile und was kann man tun, um sich mit Vorurteilen auseinander zu setzen?

Diese zentralen Fragen wurden am Mittwoch, den 2. Juni 2010 im Rahmen eines Workshops mit zehn Kindern aus dem Kinderhaus Paradies in Darmstadt-Eberstadt diskutiert. Neben dem Austausch mit eigenen Vorurteilen, sollte den Kindern auch spielerisch verdeutlicht werden, dass Vorurteile sehr einfach entstehen können und häufig ein Produkt der Nichtauseinandersetzung mit bestimmten Personen oder Gruppen sind. Nach einer gemeinsam erarbeiteten Begriffsdefinition hatten zunächst die Teilnehmer*innen die Möglichkeit alle Vorurteile, die sie kennen und von anderen Menschen gehört haben, gemeinsam zu sammeln.

In der Vorbereitung unserer "Lebenden Bibliothek" in Darmstadt hatten wir großartige Unterstützung seitens unserer polnischen Kollegin Dorota Mołodyńska-Küntzel aus Wrocław, für die wir uns an dieser Stelle noch einmal sehr herzlich bedanken wollen!

Dorota und ihr Mann Bastian Küntzel haben – gemeinsam mit einem großen Team aus ehrenamtlichen Helferinnen und Herlfern – schon etliche "Human Libraries" organisert und konnten somit überaus wertvolle Erfahrungen und ein paar "Tipps und Tricks" an uns weiterreichen.

Kommende Woche nun, am Freitag, den 11. Juni 2010, wird eine weitere "Żywa Biblioteka" bzw. "Human Library" in Wrocław stattfinden. Die Veranstaltung wird auf Facebook angekündigt, wo Dorota zudem die Gruppe Żywa Biblioteka Wrocław – Human Library Wrocław gegründet hat, und zwar "for everybody who shares the enthusiasm for human library!"

Wir wünschen unseren polnischen Kolleginnen und Kollegen viel Erfolg bei ihrer Bibliothek und bedauern es sehr, dass der Weg doch ein bißchen weit ist für einen kurzen Besuch! Aber vielleicht sind Sie ja am 11. Juni in der Nähe?!

Lesezeichen | Design: Linda Theisinger © ROPE

Offen gestanden: die tolle Idee, ein Lesezeichen als Werbeträger für die Lebende Bibliothek zu produzieren, stammt nicht von uns, sondern von unserer polnischen Kollegin Dorota Mołodyńska-Küntzel aus Wrocław.

Gut ist sie allemal und wir freuen uns, dass sich die Darmstädter Stadtbibliothek bereit erklärt hat, den Besucherinnen und Besuchern bei der Ausleihe von Medien im Justus-Liebig-Haus und in den Stadtteilbibliothek in Arheilgen, Bessungen, Eberstadt und Kranichstein jeweils eines von insgesamt 5.000 Exemplaren zu übergeben.

Eine Bibliothek unterstützt die andere. Wir finden das klasse und sagen herzlichst: Danke!!!

Lesezeichen Lebende Bibliothek

Brigitte Zypries, Mitglied des Bundestages und Justiziarin der SPD-Bundestagsfraktion aus dem Wahlkreis 186 (Darmstadt / Darmstadt-Dieburg), schrieb uns am 21.05.2010 einen netten Brief aus Berlin.

Die ehemalige Bundesjustizministerin übernimmt darin eine "Patenschaft" für die "Lebende Bibliothek" und freut sich auf die nächste Veranstaltung in Darmstadt-Kranichstein.

[Foto: studiokohlmeier © Brigitte Zypries]

Brief von Brigitte Zypries

Brigitte Zypries

V.I.P.eers machen Zwischenhalt in Berlin | Foto: Christoph Klinger © ROPE

Dies ist der Reisebericht von Essayas Afewerkie-Tekie, Nassim Beyay, Rachid Bouji und Christoph Klinger über den Besuch bei der E.A.S.Y.-Partnerorganisation Szansa anlässlich der ersten Living Library auf dem Glogower Stadtfest am 07.06.2008.

I. Idee und Anlass der Reise

Könnt Ihr euch eine Bibliothek ohne Bücher vorstellen? Wir Essayas, Nassim, Rachid und Christoph, wurden eben zu einer solchen Bibliothek ohne Bücher von unseren polnischen Partnern im E.A.S.Y.-Projekt nach Glogow eingeladen. Eine solche Bibliothek nennt sich Living Library (LL), was sich in etwa mit "Lebendige Bibliothek" übersetzen lässt. Die Idee ist relativ einfach: In der LL können sich die Besucher Menschen (lebendige Bücher) für einen bestimmten Zeitraum ausleihen, um sich mit ihnen zu unterhalten. In einer LL finden sich in der Regel Personen, die in ihrem Leben Diskriminierungen und Spott ausgesetzt waren und gegen die Teile der Gesellschaft Stereotype und Vorurteile hegen. Im gemeinsamen Gespräch sollen dann die Besucher der LL idealiter ein Gespräch mit ihrem eigenen Vorurteil führen und auf diese Art und Weise über sich und wie sie über andere denken und urteilen nachdenken. Unsere Rolle bei der LL bestand vor allem darin beim Aufbauen des Festivalstandes anzupacken und als Bücher in der LL zu fungieren. Essayas war als "schwarzes", Nassim und Christoph als "deutsche" und Rachid als "muslimisches" Buch bzw. Bücher vorgesehen.

Diese Webseite verwendet Cookies. Bitte stimmen Sie der Nutzung von Cookies zu, wenn Sie unsere Webseite weiter nutzen wollen. Weitere Informationen